Technische Pionierleistung

Als 2010 die beiden Sektionen der Gaislachkoglbahn neu errichtet wurden, war dies sowohl aus technischer als auch architektonischer Sicht eine echte Sensation. Zu diesem Zeitpunkt konnte noch keine Seilbahn mehr als 3.000 Personen pro Stunde befördern, und die architektonische Abstimmung von Berg- und Talstationen war äußerst ungewöhnlich. Doch die beiden Sektionen der Gaislachkoglbahn erfüllten all diese Anforderungen.

Hast du gewusst?

Im Winter 2009/10 begann nach Saisonende der Bau der neuen Gaislachkoglbahn. Bis Ende April war die alte Bergstation abgetragen, und kurze Zeit später stand die erste Stütze der 3-S-Bahn. Ende Juni folgte die massive dritte Stütze, während Hochspannungskabel und Steuerungsleitungen bereits verlegt waren. Die Montage durch Doppelmayr wurde bis Oktober abgeschlossen.

Die dritte Stütze der 3-S-Bahn kurz vor der Bergstation ist bereits vom Talboden aus als Bauwerk einer ganz anderen Dimension erkennbar. Einige Zahlen verdeutlichen das:

  • Höhe: 37,1 Meter

  • Sattellänge: 40,5 Meter

  • 200 Tonnen Stahl

  • Stützlast entspricht der von 39 herkömmlichen Sessellift-Stützen

Die Bauarbeiten

Im Juli begannen die Stahlbauer, die einzelnen Stationsbereiche zu montieren. Dabei war höchste Präzision gefragt, da die vorgefertigten Folien, die anschließend über das Stahlskelett gezogen wurden, nur minimale Toleranzen im Millimeterbereich zuließen. Bereits Mitte September waren die drei Stationen das erste Mal in natura zu sehen.

Um den planmäßigen Start der Wintersaison 2010/11 sicherzustellen, mussten sich beide Bahnen erstmals Ende Oktober drehen. Bis Dezember standen jedoch noch zahlreiche Schritte an, darunter Einstellarbeiten, betriebsinterne Prüfungen und die behördliche Freigabe.

Komfort auf allen Ebenen

Auch die seilbahntechnischen Innovationen begeistern Skifahrer: Die erste Sektion transportiert 3.600, die zweite 1.850 Personen pro Stunde – Wartezeiten gehören der Vergangenheit an. Komfort ist ebenfalls garantiert: An der Talstation erfolgt der Einstieg bequem über Rolltreppen oder einen Lift, und an der Mittelstation gelangt man ohne Treppen direkt zur zweiten Sektion oder startet entspannt auf eine sanft abfallende Piste. Schon die Jungfernfahrt zeigte: Die Seilbahnanlage am Gaislachkogl hat das Potenzial, ein neues Wahrzeichen für Sölden zu werden.

Reaktion auf Permafrost-Veränderungen

Good to know

Bei der Planung der Bergstation am Gaislachkogl wurde besonderes Augenmerk auf die Herausforderungen durch Permafrost gelegt. Durch ein innovatives Fundamentkonzept an der Antriebsstation lassen sich potenzielle Veränderungen im Dauerfrostboden ausgleichen. Die Konstruktion ruht auf 23 einzeln belüfteten Fundamentelementen, die ein Abschmelzen des Eises verhindern sollen. Sollte dennoch ein Einzelfundament ausschmelzen, bleibt der Trägerbalken der Antriebsstation stabil. Er ist robust genug und kann mit hydraulischen Pressen angepasst und unterbaut werden.

Elektronische Messsysteme erfassen potenzielle Druckänderungen in Echtzeit, sodass sofort reagiert werden kann. Die dritte Stütze basiert auf einem ähnlichen Prinzip und erlaubt dank ihrer dreidimensionalen Beweglichkeit eine Nachjustierung von bis zu 50 cm.

Factbox

 

Gaislachkoglbahn I

Gaislachkoglbahn II

Typ Einseilumlaufbahn 3-S-Bahn
Höhe Start 1.363 m 2.176 m
Höhe Ende 2.175 m 3.040 m
Höhendifferenz 812 m 864 m
Schräglage 2.040 m 1.978 m
Fahrzeit 6,7 min 5,5 min
Fahrgeschwindigkeit 6 m/s 6 m/s
Förderleistung 3.600 P/h 1.850 P/h
Fahrzeugkapazität 8 Personen 28 Personen
Stützen 13 3
Gondeln 107 15